„Ein Ort zum Träumen, Entspannen, Innehalten. Ein schöner Platz, an dem die Seele baumeln kann“

DIE BUNTE OASE 
Unterstützung für trauernde Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche trauern anders als Erwachsene. Woran denken wir, wenn wir von Trauer sprechen? 

In der Regel an den Tod eines Menschen oder vielleicht eines Tieres. Traurigkeit gibt es aber zum Beispiel auch bei Scheidungen, Wohnortwechsel, Schulwechsel oder Verlust der Heimat. Der Verlust wird unterschiedlich erlebt und gespürt.

Trauer im Kindesalter

Ihre Trauer ist meist sprunghaft: von Traurigkeit zu Spiel und Spaß - und umgekehrt. Oft haben Kinder Schwierigkeiten, ihre Trauer auszudrücken.

Ihnen fehlen die Worte für das, was sie empfinden – oder sie wollen nicht erzählen wie es ihnen geht, um andere nicht noch trauriger zu machen. Viele Kinder wirken bald wieder „normal“, weshalb der Eindruck entstehen kann, sie würden gar nicht trauern oder sie hätten es gut verarbeitet. Doch das täuscht.

Trauer bei Jugendlichen

Ihr Motto heißt: Das Leben auskosten, genießen und intensiv spüren. Da passt Tod oder ein anderer trauriger Verlust nicht hinein. Das Verhalten von Jugendlichen kann unpassend auf Erwachsene wirken. 

Das Grab besuchen? Auf keinen Fall. Tun was alle tun? Nein. Eine coole Party absagen? Niemals. Die Trauer kann laut - intensiv - impulsiv - an die Grenzen gehend - sein; und dann plötzlich wieder, als wäre nichts gewesen. 

Manche Jugendlichen zeigen gar keine Reaktion. Trotzdem spüren sie die Traurigkeit. Sie nutzen diesen Schutzmechanismus, damit das Leben "normal" weitergehen kann. Jugendliche sind oft noch pubertär und damit in der Trauer wie meistens in dieser Zeit - gegen alles und jeden. Daher ist auch in dieser Trauer-Phase der Jugendlichen Fingerspitzengefühl gefragt. 

Trauernde Kinder und Jugendliche unterstützen

Sie müssen ihren individuellen Trauerweg finden. Unser Team ist speziell geschult, die Kinder und Jugendlichen auf diesem Weg zu begleiten und ihnen zur richtigen Zeit die passenden Impulse zu geben.

Sie brauchen Gleichgesinnte und Gleichaltrige, denen sie nicht erklären müssen, wie es ihnen geht - oder warum es ihnen so geht wie im Moment. Der Austausch untereinander ist für viele sehr wichtig und hilfreich.

Trauernde Kinder und Jugendliche verfügen meist über keine oder nur ungenügende Bewältigungsstrategien, um zum Beispiel  mit dem Verlust einer wichtigen Bezugsperson zurechtzukommen.

Unsere offene Trauergruppe

Die Gruppe bietet trauernden Kindern und Jugendlichen einen geschützten Raum. Es ist ein Ort zum Auftanken, um sich mit anderen austauschen zu können, um Wege zu finden, mit ihrer Trauer umzugehen, um die Erinnerung aufrechtzuerhalten, aber auch um in der Gruppe Spaß und Gemeinsamkeit zu erleben.

Zudem finden sie hier erwachsene Begleitpersonen, denen sie sich anvertrauen können und die sie so annehmen wie sie sind. Wir als Begleiter/innen hören den Kindern und Jugendlichen zu und nehmen sie mit ihren Fragen, ihren Gedanken und Sorgen ernst.

 Wie werden die Gruppenstunden gestaltet?

Der Ablauf ist in jeder Stunde ähnlich, besonders zu Beginn und zum Ende haben wir ein Ritual. Das gibt den Kindern und Jugendlichen Sicherheit. Jede Stunde hat dann ein eigenes Thema oder ein Motto.  

Hierzu gehören: Rituale, Erinnerung, Umgang mit belastenden Gedanken und Gefühlen, besondere Tage und so weiter. In fast jeder Stunde wird auch etwas gebastelt oder gestaltet, Musik ist auch dabei. Wir sind in der Gruppe flexibel und können bei Bedarf auch Kleingruppen bilden. Natürlich gehören auch Spiele für Groß und Klein zur Auflockerung dazu.

Andere trauernde Kinder und Jugendliche können jederzeit dazukommen. Jedes Treffen ist thematisch in sich abgeschlossen. Wir haben eine offene Gruppe.

An dieser Stelle bedanken wir uns persönlich bei Herrn Oliver Junker für sein Seminar, für sein persönliches Engagement, für seine Unterstützung bei unserer Textgestaltung und seine unkomplizierte Hilfe bei Fragen.